Mit der am 21. September 2007 vom Deutschen Bundesrat verabschiedeten Anreizregulierungs- Verordnung (ARegV) sind die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Start der Anreizregu- lierung für Strom- und Gasnetzbetreiber am 01.01.2009 festge- legt. Nach Paragraph 24 ARegV haben die Unternehmen die Möglichkeit, unter bestimmten Voraussetzungen ein vereinfach- tes Verfahren für die Anreizregulierung zu wählen. Ein wesent- liches Kriterium dafür ist die Größe des Netzbetreibers, gemes- sen an der Anzahl der angeschlossenen Kunden.
Kurzfristig stellt sich die Frage: Fährt ein Netzbetreiber besser mit dem individuellen oder mit dem vereinfachten Verfahren? Da beide Methoden unter Umständen zu höchst unterschiedli- chen Ergebnissen kommen, stehen die Unternehmen vor der Aufgabe, den für sie betriebswirtschaftlich optimalen und risi- koärmsten Weg zu bestimmen. Bis zum 15.12.2007 müssen die Netzbetreiber der Regulierungsbehörde mitteilen, ob sie das vereinfachte Verfahren in Anspruch nehmen.
Für die Entscheidungsfindung stellt das Ingenieurbüro für Ener- giewirtschaft (IfE GmbH) einen Internetservice zur Verfügung. Über einen Passwort-geschützten Zugang haben Netzbetreiber die Möglichkeit, ihre Daten in einen Regulierungsrechner zu laden und sich ein vergleichendes Bild von der Effizienz ihres Netzes zu machen.
Als untere Effizienzgrenze unterstellt die ARegV einen Effizienz- wert von 60 %. Hinzu kommt ein sektoraler Produktivitätsfaktor von 1,25 % in der ersten Regulierungsperiode und 1,5 % in der zweiten Regulierungsperiode. Unter der Voraussetzung, dass der Anteil der nicht beeinflussbaren Kosten 45 % beträgt, ergibt sich eine voraussichtliche jährliche Absenkung der Netzkosten von ca. 4 %. Um die Ergebnissituation nicht in Frage zu stellen, sind die entsprechenden Kosteneinsparungen zu realisieren.
„Mit Hilfe des Rechners lässt sich abschätzen, welche Abwei- chungen von diesem gesicherten Wert zu erwarten sind“, erläu- tert IfE-Geschäftsführer Dr.-Ing. Dirk Schramm. „Somit können Netzbetreiber ihre Position im Vergleich zu anderen Unterneh- men besser einschätzen und auf stichhaltige Argumente für die Richtungswahl zurückgreifen.“
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